Nachträglich, grundlegend?
Der Kommentar als Wissensform in der
jüdischen Moderne
Datum: 5. bis 6. Dezember 2013
Ort: ETH Zürich, Clausiusstrasse 59, RZ F 21
Organisation: Liliane Weissberg und Andreas Kilcher
Der Workshop untersucht den Kommentar als eine zentrale Wissens- und
Schreibform des Judentums. Als Textgattung bildet er Wissen im Rück-
bezug auf einen bereits existenten Gegenstand oder Text. Inwiefern aber
ist der Kommentar damit „sekundär“? Ist er nicht vielmehr eine für das
jüdische Denken grundlegende – primäre – Gattung? Inwiefern prägt er
damit auch die jüdische Philosophie der Moderne? Der Workshop möchte
der Rolle des Kommentars als Wissensform auch und gerade in der jüdi-
schen Moderne nachgehen, dies an Beispielen von Hermann Cohen, Franz
Rosenzweig, Sigmund Freud, Martin Buber, Gershom Scholem, Walter
Benjamin, Theodor W. Adorno und Max Horkheimer.
Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.lit.ethz.ch/news/Litwiss
Programm
Donnerstag, 5. Dezember
18:00 – 18:15
Begrüssung: Andreas Kilcher und Liliane Weissberg
18:15 – 19:00
Hartwig Wiedebach (Zürich): Die ‚Eigenart‘ des Kommentars (Hermann
Cohen)
19:00 – 20:00
Micha Brumlik (Frankfurt/Berlin): Leo Strauss kommentiert: Maimuni,
Hobbes und Spinoza
Freitag, 6. Dezember
10:00 – 10:45
Andreas Kilcher (Zürich): Die Originalität des Sekundären. Scholems
kabbalistische Theorie des Kommentars
10:45 – 11:30
Daniel Weidner (Berlin): Holz und Asche. Benjamins ‚Kommentar‘ und die
Mortifikation vor der Kritik
11:30 – 12:00
Pause
12:00 – 12:45
Detlev Claussen (Hannover): Proust unter vier Augen. Adorno, Benjamin
und Marianne Hoppe lesen Proust
12:45 – 13:30
Mittagspause
13:30 – 14:15
Christian Wiese (Frankfurt): Kommentar im Schatten des Völkermords:
Martin Bubers Schriften zur Bibel während der Nazizeit
14:15 – 15:30
Eva-Maria Ziege (Bayreuth): Kritische Theorie als Kommentar (Max
Horkheimer)
15:30 – 16:15
Pause
16:15 – 17:00
Liliane Weissberg (Philadelphia/Zürich): Freuds Nachträglichkeit
17:00 – 17:45
Gertrud Koch (Berlin): Der Witz als kritischer Kommentar
17:45
Schlussbemerkung